Damals · 25. Februar 2024
Ich gehöre zu der Generation, die in die Nachkriegszeit hinein geboren wurde. Ich behaupte, dass in den nunmehr 76 Jahren meines Lebens Deutschland eine rasante Entwicklung hingelegt hat. Obwohl man meinen könnte, jetzt sei schon alles erfunden, so muss man feststellen, dass dem nicht so ist. Die Zeit bleibt nicht stehen, sie schreitet gnadenlos voran - und Zack, ist man alt und wundert sich, wo die Zeit geblieben ist.
Damals · 19. November 2021
Meine Tante Anni brachte damals, als sie mit 15 Jahren ein Kind bekam, Schande über die Familie. Obwohl die Geburt eines jeden neuen Erdenbürgers eigentlich eine Freude sein müsste, legte man früher mehr Wert darauf, was andere Leute von einem hielten. Die gesellschaftliche Herabsetzung unehelicher Kinder als Bankert oder Bastard spiegelte sich noch bis 1969 im Bürgerlichen Gesetzbuch wider. Doch aus dem Bankert Resi wurde, wie man sieht, ein hübsches Mädchen.
Mein Onkel Franz erblickte 1923 das Licht der Welt. Als 1933 der 2. Weltkrieg ausbrach, hatte er als Bub auf dem Land bestimmt nicht daran gedacht, dass er mit 19 Jahren als Soldat sein Vaterland verteidigen müsse. Er geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Erst zehn Jahre später kehrte er wieder heim. Inzwischen waren seine Eltern gestorben. Trotz allem musste er froh sein, mit dem Leben davon gekommen zu sein.
Ich bin ein paar Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges auf die Welt gekommen und auf dem Land aufgewachsen. Ich musste nicht, wie so viele in meiner Generation , hungern, weil wir in einem Bauernhof wohnten und mitversorgt wurden. Auch weil meine Mutter einen kleinen Garten anlegen durfte. Ich habe die Entwicklung der Landwirtschaft miterlebt und bin besorgt darüber. Die heimischen Produkte werden meines Erachtens zu wenig wertgeschätzt und die importierten zu wenig kontrolliert.
Damals · 01. November 2020
Vor neun Jahren besuchten die Aktiv-Senioren aus Mamming den Ort in der Gemeinde Loiching Landkreis Dingolfing-Landau, an dem am 1. April 1909 ein sensationelles Fluggerät in Form einer Riesenzigarre gelandet ist. Wir durften viele Original-Bilder und Schriftstücke in Augenschein nehmen, die von diesem Ereignis Zeugnis ablegten. Gleichermaßen der Gedenkstein in Niederviehbach , den wir ebenfalls besichtigten.
Damals · 16. Oktober 2020
Meine Mutter hatte es nach der Meinung meines Vaters gut - sie war "nur" Hausfrau und konnte zuhause sitzen, während er in der Arbeit schuften musste. Es war damals eine Selbstverständlichkeit, dass die Frauen zurücksteckten und sich vom Ehemann abhängig machten. Dass sie daheim am Herd und beim Nachwuchs blieben, wurde vorausgesetzt. Ob es die Frauen heute besser haben, ist es wert, darüber nachzudenken.
Kopfschmuck wie Haarschleifen, Kränze und Hüte zu tragen, war früher zu festlichen Anlässen gang und gäbe. Wer was auf sich hielt, ließ sich damit von einem kompetenten und angesehenen Fotografen verewigen. Er bestimmte, wie man sich hinzustellen hat. Lächeln war offensichtlich nicht erwünscht. So wirken die Bilder manchmal wie versteinert oder eingefroren. Trotzdem war es eine Bereicherung, sich bei den Nachkommen in Erinnerung zu bringen.
Kinder sind begeisterte Beerenpflücker. Gerne nutzen sie die Gelegenheit auf den Erdbeerfeldern die süßen Früchtchen ausgiebig zu verkosten. Wenn es aber zur Pflicht wird, wie bei mir früher beim Blaubeeren und Himbeeren pflücken. dann ist der Enthusiasmus bald verflogen. Am besten schmecken sie von der Hand in den Mund oder wenn es verboten ist.
Babypuppe "Hildegard" löste meinen "Franzi aus Amerika" ab, den mir eine Tante aus einen fernen Land schickte. Sein Kopf, die Arme und Beine waren aus Porzellan und sein Körper aus ausgestopften Stoff. Weil er wegen seiner Pappendeckelzähne keine Orange essen konnte, hatte er es sich mit mir verscherzt.
Damals · 24. Februar 2020
Wer früher arm war und es im Winter warm haben wollte, musste in der Nachkriegszeit, in der ich 1948 hineingeboren wurde, das Brennholz selbst im Wald sammeln. Meine Mutter hat das viele Jahre gemacht. Sie hat es mit ihrem Leiterwagen heimgezogen, gespaltet, aufgerichtet und es portionsweise in die Küche getragen. Ihr habe ich es zu verdanken, dass ich nie frieren musste.