Helfen in Not, für die Freiwillige Feuerwehr seit jeher ein Gebot

In Bayern kümmern sich über 310.000 ehrenamtliche Feuerwehrleute bei 7.600 Freiwilligen Feuerwehren in Städten und Gemeinden um den Brandschutz. Gegen den roten Hahn kämpfen auch sieben Berufsfeuerwehren und ca. 230 Werk- und Betriebsfeuerwehren. Quelle:/www.freistaat.bayern 

 

Dass die Freiwillige Feuerwehr immer wichtig war, um Leib und Leben, Hab und Gut der Bürger zu schützen, ist leider nicht allen Menschen bewusst. Erst wenn man in die Situation kommt, dass Hilfe notwendig und sogar lebenswichtig ist, erkennt man, dass man allein und auf sich selbst gestellt, auf verlorenen Posten ist.

125-jähriges Gründungsfest der FF Bubach am 14.Juli 2007

"Die Freiwillige Feuerwehr Bubach feiert 125-jähriges Bestehen", so kündigte ich als freiberufliche Mitarbeiterin des Dingolfinger-Anzeigers dieses in Bubach (Gemeinde Mamming) vom 13. bis 15.Juli 2007 stattfindende Großereignis in der Tageszeitung mit folgendem Text an: 

(li)  Das vom Festausschuss von langer Hand geplante und vorbereitete 125-jährige Gründungsfest steht unmittelbar bevor. Morgen, Freitag den 13. bis 15. Juli beginnt das Fest mit einer Zeltdisco die unter dem Motto „Inferno in Bubach" steht. Am Samstag findet nach dem Totengedenken am Kriegerdenkmal ein Ehrenabend im Festzelt statt. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten ist am Sonntag mit der Segnung der Bänder und der restaurierten Fahne aus dem Jahr 1882, die im Rahmen des Festgottesdienstes von H.H. Pfarrer Alfred Wölfl gesegnet wird. Schirmherr der Veranstaltung ist Bürgermeister und stellvertretender Landrat Georg Eberl. „Helfen in Not – ist unser Gebot“, dieser Wahlspruch steht auf der aktuellen Fahne der FF Bubach.

 

Unter diesem Gedanken wurde die FF Bubach vor 125 Jahren, am 08. Juli 1882 gegründet. Die Initiatoren waren damals der Lehrer Georg Binder und der damalige Bürgermeister, Xaver Ebenbeck. Zusammen mit 36 Gemeindebürgern fand die Gründungsversammlung im Gasthaus Falk statt, von der das Protokoll heute noch erhalten ist. Georg Binder wurde zum ersten Kommandanten, Xaver Ebenbeck zum ersten Vorstand gewählt. In den Anfangszeiten war die Feuerlöschtechnik noch nicht sehr weit entwickelt. Deshalb musste man  sich nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen mit sehr bescheidenen Mitteln behelfen. Die Ausrüstung wie Beile, Leitern, Leinen und eine Kübelspritze, sowie die Uniformen wurden von den Mitgliedern selbst beschafft. Die erste Vereinsfahne stammt aus dem Jahr 1891. Sie wurde gestiftet von damaligen Vorstand Georg Heilmer aus Dittenkofen. Im Jahr 1902 - 20 Jahre nach der Gründung - wurde die erste Saug- und Druckspritze von der Firma Justus Braun aus Nürnberg beschafft. Dieses Gerät wurde von Pferden gezogen und musste natürlich von Muskelkraft betrieben werden. Im Jahr 1997, zusammen mit dem Neubau des jetzigen Gerätehauses wurde sie von Klaus Klobe aus Landau in mühevoller Kleinarbeit restauriert und kann seitdem in angebauten Ausstellungsraum beim Gerätehaus bewundert werden. Das erste Vereinsjubiläum wurde im Jahr 1908 gefeiert. Daran beteiligten sich bereits 36 Abordnungen von auswärtigen Vereinen. Leider sind von diesem Fest nur noch wenige Bilder und Aufzeichnungen erhalten. Der erste Weltkrieg zog seine schrecklichen Spuren auch durch die Reihen der FF Bubach. So mancher junge Feuerwehrmann musste sein Leben in diesem schrecklichen Krieg opfern. Die Jahre nach dem ersten Weltkrieg waren gezeichnet von der Inflation und der Weltwirtschaftskrise. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, ließen die Bubacher sich und ihre Feuerwehr nicht unterkriegen, und so wurde manch schwere Zeit gemeistert. Mit dem Aufkommen der Brandversicherung stiegen auch die Brandeinsätze der Feuerwehren an. Der „warme Wind“ ging um, und mit ihm so manches Anwesen in Flammen auf. Im Dritten Reich wurden die Feuerwehren mit allen anderen Vereine gleichgeschaltet und gingen in der sogenannten Feuerschutzpolizei auf. Dann kam mit dem zweiten Weltkrieg ein noch größeres Gemetzel auf den Schlachtfeldern Europas, auf denen wiederum Männer aus Bubach ihr Leben lassen mussten. Aber auch in der Stunde Null nach dem Zusammenbruch des Naziregimes und dem Ende des schrecklichen Krieges, besannen sich die Bubacher wieder auf den Gedanken der Feuerwehr. So wurde der Verein, diesmal unter den gestrengen Augen der amerikanischen Besatzer, wieder in seiner ursprünglichen Form fortgeführt. Noch im Jahr 1945 wurde die erste Motorspritze angeschafft. Da die Reichsmark ihren Wert verloren hatte, der Schwarzmarkt blühte und die Wirtschaft nur mit Naturalien als Zahlungsmittel funktionierte, mussten dafür als Gegenwert sechs Zentner Weizen bezahlt werden. In den Jahren nach dem Krieg ging es auch in Bubach wieder aufwärts, und so konnte man im Jahr 1952 das 70 jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe feiern. Fahnenmutter war damals Frau Franziska Heilmer aus Dittenkofen. Zusammen mit der neuen Fahne konnte dabei ein neues Gerätehaus eingeweiht werden, das bis 1997 genutzt wurde. 1960 wurde eine TS8/8 der Firma Metz angeschafft, die in einem Tragkraftspritzenanhänger untergebracht wurde. Mit diesem Anhänger, der von einem Traktor gezogen wurde, fuhr man zu den Übungen und Einsätzen. Seit den späten sechziger Jahren legten bis heute 53 Gruppen der FF Bubach die Leistungsprüfung der Gruppe im Löscheinsatz ab. Damit stellten und stellen sie immer wieder den hohen Ausbildungsstand und die Leistungsfähigkeit der kleinen Dorffeuerwehr aus Bubach unter Beweis. Mit der Gebietsreform 1972 wurde die bislang selbständige Gemeinde Bubach in die Gemeinde Mamming eingegliedert. Sozusagen als letzte Amtshandlung wurde vom Gemeinderat ein TSF der Firma Bachert für die FF Bubach beschafft. Die Ausrüstung wurde vom vorhandenen TSA übernommen. Schließlich wurde am 24 und 25 Juli 1982 das 100 jährige Gründungsfest mit Weihe einer neuen Vereinsfahne gefeiert. Fahnenmutter war Frau Zenta Vilsmaier aus Dittenkofen. Seit dieser Zeit wird auch besonders auf die die Jugendarbeit großer Wert gelegt, und die Zahl der aktiven Mitgieder konnte auf einem hohen Niveau gehalten werden. Bereits 1990 fasste die Vorstandschaft den Beschluss, ein neues, zeitgemäßes Gerätehaus zu errichten. Dann machte die Wiedervereinigung einen Strich durch die Planungen, denn die staatlichen Zuschüsse wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Im Jahr 1997 entschloss man sich gemeinsam mit der Gemeinde Mamming, erstmalig im Landkreis ohne staatlichen Zuschuss, zu bauen. So entstand innerhalb weniger Monate das neue Gerätehaus durch die Spenden und Mitarbeit der Bubacher Einwohner, die Materialkosten übernahm dabei die Gemeinde.

 

Das Jahr 1997 war außerdem noch geprägt vom schwersten Einsatz in der Geschichte der FF Bubach. Am Pfingstsonntag wurde die Ortschaft von einem fürchterlichen Unwetter heimgesucht, bei dem immenser Sach- und Tierschaden entstanden ist. Die Wehr war danach über Tage und Wochen hinweg mit dem Aufräumen beschäftigt. Den Schlusspunkt in der bisherigen Entwicklung der FF Bubach setzte die Beschaffung eines neuen TSF der Firma Furtner und Ammer im Jahr 2000. Mit dessen umfangreicher Ausstattung ist die Wehr technisch auf dem neuesten Stand.

 

Nun steht vom 13. bis 15 Juli das 125-jährige Gründungsfest bevor, das vom Festausschuss unter dem Vorsitz von Klaus Pleintinger bestens geplant und vorbereitet wurde. 45 Festmädchen- Buben und Damen stehen dabei der Festmutter Christine Wiesinger zur Seite, um dem Ereignis den gebührenden Rahmen zu geben. Als Patenverein fungiert die FF Griesbach, mit der die Bubacher schon eine nun 100 jährige Freundschaft verbindet.

 

Der Festausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Bubach  setzte sich folgendermaßen zusammen: Vorsitzender Klaus Pleintinger, 1. Vorstand Hans Heiland, 1. Kommandant Peter Zettl.

Schirmherr 1.Bürgermeister und stv.Landrat Georg Eberl, Fahnenmutter Christine Wiesinger, Festbraut Katharina Heiland.

Patenverein FF Griesbach.

 

 

Festmutterbitten bei Christine Wiesinger

Patenbitten bei der FF Griesbach

Verdiente und langjährige Vereinsmitglieder der FF Bubach wurden geehrt

BU: von links.  1. Reihe:  Matthias Unterbauer, Sebastian Sichart, Michael Jahrstorfer, Anton Mittermeier, Ehrenfahnenmutter Zenta Vilsmaier, Xaver Sirtl, Sepp Sirtl, Hans Moosbauer, Xaver Lichtinger

2. Reihe: Staatsminister Erwin Huber, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Alfons Weinzierl, Fahnenmutter Christine Wiesinger, Manfred Maier, Rudi Stöttner, Xaver Eberl, Paul Gehwolf, Hubert Eberl,  Georg Wiesinger sen., Edi Stömmer, Manfred Klostermeier,  Ludwig Steinberger, Herbert Eberl, Peter Zettl, Festbraut Katharina Heiland, Kreisbrandmeister Günther Meier, Schirmherr Bürgermeister Georg Eberl.

3.Reihe: Silvester Spanner, Sepp Priller, Helmut Moosbauer, Franz Unterbauer, Willi Kleeberger, Hans Eberl, Manfred Pleintinger, Georg Aigner, Rudi Kleeberger

4. Reihe:  Thomas Sirtl, Thomas März, Klaus Pleintinger, Hans Heiland.

Totengedenken am Kriegerdenkmal mit Pfarrer Alfred Wölfl

Fahnenweihe der FF Bubach am Sonntag den 15.07.2007 durch Pfarrer Wölfl

Die festgebende Freiwillige Feuerwehr Bubach Gemeinde Mamming

Die aktiven Mitglieder und die Festdamen-Mädchen-und Buben mit Festmutter Christine Wiesinger (rechts) und Ehrenfestmutter Zenta Vilsmeier

Die Jugend lud man im Vorfeld zur Zeltdisco "Flammendes Inferno" ein