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Einmal richtig verrückt sein und in eine andere Rolle schlüpfen

Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen

Die Lust zum Verkleiden und Maskieren nennt man Fasching

Fasching
Wenn sich Männer als Frauen verkleiden, ist das immer eine Lachnummer

Weihnachten ist vorbei und die fünfte Jahreszeit kommt allmählich in die heiße Phase. Die Rede ist vom Fasching, der heuer nur bis zum 13. Februar dauert. Wer also ein ,,Faschingsnarr" ist, der sollte allmählich in die Puschen kommen, um die verbleibende Zeit auszukosten. Bereits im Kindesalter haben viele Menschen das Bedürfnis, sich zu verkleiden und in eine andere Rolle zu schlüpfen. Manche behalten diese Vorliebe und andere wieder sind das totale Gegenteil. Jeder nach seiner Facon. Wer gerne dem Faschingsvergnügen frönt, stellt sich alljährlich die Frage: ,,Als was verkleide ich mich heuer?" Es gilt, ein möglichst originelles Kostüm zu ergattern, das sich von den vielen verkleideten Narren abhebt. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und man sieht immer wieder sehr ausgefallene Maskierungen und Kostümierungen.

Kleine und große Faschingsnarren feiern vergnügt und ausgelassen

Egal wie man zum Fasching sagt - Hauptsache lustig

Woher kommt das Wort ,,Fasching" überhaupt, wie man zu Fasenacht und Karneval, oder wie die närrische Zeit sonst noch genannt wird, sagt. Bereits im 13. Jahrhundert tauchte es als ,,varschane" oder ,,vastschang"auf, was man auf das Ausschenken des Fastentrunks verstand. "Fastnacht" beschrieb die Zeit vor dem österlichen Fasten, in der beim Essen und Trinken noch richtig zugelangt wurde, bevor am Aschermittwoch das Darben begann. Es herrschte Ausnahmezustand, der Spaß erlaubte und Verrücktes zuließ.

Der Fasching ist gut geeignet, um Mißstände auf die Schippe zu nehmen

Jubel, Trubel, Heiterkeit herrscht also nicht nur im Rheinland, sondern auch anderswo, wenn es heißt : "Die Narren sind los". In Bayern gibt es Faschingsumzüge, Faschingssitzungen, Faschingshochzeiten und Faschingsbälle, die von der Bevölkerung gerne besucht und angenommen werden. Lustige Ereignisse Revue passieren zu lassen und die Leute, die dazu beigetragen haben, auf die Schippe zu nehmen, sorgt stets für allgemeine Belustigung, solange man dabei niemand beleidigt. Eine Lachnummer ist auch eine Faschingshochzeit mit Rollentausch. Den Bräutigam spielt meist eine kleine, schmächtige Frau und die Braut ein stämmiger, großer Mann. Sie schließen, sofern noch vorhanden, auf dem Misthaufen ihren amüsanten, kurzzeitigen Bund der Ehe. Der sogenannte ,,Pfarrer" nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, bevor er dem Brautpaar das Eheversprechen abnimmt. Das ganze Dorf gibt dem Brautpaar die Ehre.

 

Waren die ,,normalen" Faschingsbälle früher sehr gut besucht, so ist das heutzutage leider nicht mehr der Fall. Es muss die Leute schon vom Hocker reißen, um Gefallen zu finden. Kurz, es muß was los beziehungsweise geboten sein, um die ,,Narren"zu begeistern, wie zum Beispiel ,,Themenveranstaltungen" und eben die vorgenannten Ereignisse, die Faschingsfans anlocken.

 

Aus meiner Zeit als freiberufliche Berichterstatterin der Gemeinde Mamming habe ich als Beispiel für das Faschingfeiern in Bayern einen bunten Bilderreigen zusammengestellt. (Siehe eingefügte Fotogalerie)

Ungeniert maskiert, beschmiert, kostümiert und amüsiert

Ein Faschingsumzug für alle Narrengenerationen kommt immer gut an

Wenn's Konfetti regnet nennt man das Fasching