· 

Der Welttag des Schneemanns gebührt einem coolen Typen

Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen

Schneemänner haben ihre Anziehungskraft noch lange nicht verloren

Winter
Ein Schneemann mit Indianerfedern ist mal was anderes, als mit Hut

Heute, 18. Januar ist Welttag des Schneemannes. Die Winter-Symbolfigur hätte sich sicher statt Wind und Sturm lieber Schnee gewünscht, damit er auch in flachen Gegenden seine Daseinsberechtigung hat. Er ist ja auch ein cooler Typ, vorausgesetzt es herrschen die optimalen Lebensbedingungen. 

 

Ich denke gerne zurück an meine Kinderzeit, als der erste Schnee fiel. Meine Freunde und ich konnten es kaum erwarten, nach draußen zu rennen, um Schneekugeln zu rollen. Erst eine große für den Bauch des Schneemanns. Für den oberen Teil des Körperbaus und den Kopf mußten sie entsprechend kleiner sein. Wir mußten uns mächtig anstrengen, um sie aufeinander zu setzen. Umso größer war die Freude, als er in seiner ganzen Pracht dastand.  Danach wurde er mit Hut, Schal, einer Karotte für die Nase, Kohlestücken für die Augen und Kieselsteinen für den Mund noch aufgepeppt. Eventuell deuteten wir mit Knöpfen aus ebenfalls kleinen Kohlestücken noch die Jacke an. Schließlich sollte der Schneemann nicht frieren. War keine Kopfbedeckung aufzufinden, wurden ihm einfach ein paar Hühnerfedern in den Kopf gesteckt. Der Fantasie waren ohnehin keine Grenzen gesetzt. "Hauptsache originell" hieß die Devise.

Jeden Tag schauten wir morgens aus dem Fenster und freuten uns, wenn er noch stand. Seine Lebensdauer war jedoch begrenzt. Das Frühjahr machte ihm letztendlich den Garaus. Als ich selbst Mutter war, baute ich mit meinen Kindern einen Schneemann oder ich freute mich mit ihnen über ihr gelunges Werk. Egal wie er auch ausschaute, er war toll, weil man ihn gemeinsam mit Familienmitgliedern oder den Nachbarkindern erschaffen hat.

Bei Schneefall, nichts wie raus und Kugel für Kugel Olaf formen.

Leider gehört der Schneemann vielleicht schon zur aussterbenden Spezies. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir früher zu Weihnachten meistens Schnee. Doch die letzten Jahre schien entweder die Sonne auf den Christbaum oder wir hatten naßkaltes Schmuddelwetter. Optimale Baubedingungen für Schneemänner - Fehlanzeige.

Und wenn, dann vielleicht nur an Tagen, wo man absolut keine Zeit hatte, weil man Wichtigeres zu tun hatte. Zum Beispiel am Computer im Internet surfen, sich mit Freunden in Facebook, Twitter usw. austauschen oder sich auf der Couch einen interessanten Film anschauen.. Vielleicht ist sogar dies der Grund, dass es immer weniger Schneemänner gibt.

Für den Winter 2017/2018 besteht immer noch Hoffnung, schließlich befinden wir uns noch im ersten Drittel. Da kanns schon noch weiß und flockig werden., auch wenns zum "Welttag des Schneemannes" nicht geklappt hat. Nicht vergessen: Wenn es soweit ist, nichts wie raus und "völlig unverfroren" Kugeln für "Olaf" rollen, wie der Schneeman im Disneyfilm heißt.