Die Krauternte ist derzeit in Bayern voll im Gange. Kurz: Es rollen viele Köpfe. Bald sind die bayerischen Landesfarben weiß und blau wieder von den Feldern verschwunden.

Genauso wie es ..Rübe ab" heißt, denn auch die Zuckerrüben-Kampagne läuft auf Hochtouren.

Kraut ist eine Kulturpflanze mit langer Tradition, das als verarbeitetes Produkt sehr beliebt ist. Besonders Sauerkraut und Rotkraut sind gerne gegessene Beilagen zu deftigen und "typisch deutschen" Gerichten. Nicht von ungefähr nannten die englischen und amerikanischen Soldaten ihre deutschen Kriegsgegner spöttisch ,,the Krauts", was sich speziell auf die deutsche Vorliebe für Sauerkraut bezog. Dennoch ist ,,der Deutsche" keineswegs Spitzenreiter im Verzehr von vergorenem Weißkohl. Das Sauerkraut stammt ursprünglich nicht aus Deutschland, sondern aus dem Elsass, deren Bürger von den Alemannen abstammen. Sie haben das erste Sauerkraut hergestellt und Elsass liegt ja bekanntlich im Nordosten von Frankreich. Ist ja auch egal, wer's erfunden hat. Hauptsache es schmeckt und es ist gesund.

Im 12. Jahrhundert, zur Zeit der bekannten Äbtistin Hildegard von Bingen war Sauerkraut als Heilmittel in der Volksmedizin etabliert. Die gesundheitsfördernde und heilende Wirkung wurde im 19. Jahrhundert besonders von Pfarrer Sebastian Kneipp beobachtet und genutzt. Auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch in Frankreich und Amerika noch höher liegt, ist Sauerkraut über viele Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Bestandteil der deutschen Küche geblieben. Noch heute werden in Deutschland jährlich ungefähr 200.000 Tonnen Weißkohl zu Sauerkraut verarbeitet. (Quelle: www.sauerkraut.de)

Sogar der Urvater der modernen Comics, der Dichter und Zeichner Wilhelm Busch hat das Sauerkraut in seinen Streichen von Max und Moritz wie folgt bedacht: "Eben geht mit einem Teller, Witwe Bolte in den Keller. Daß sie von dem Sauerkohle, eine Portion sich hole. Wofür sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt"