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Schreiben und Fotografieren gehört zum Handwerk der Zeitungsmacher

Bayern, Heimat, Tradition, Brauchtum - gestern, heute, morgen

Mit Schlagzeilen erobert man Leser. Mit Informationen behält man sie

Für den kleinen Louis war ich die Karla Kolumna von Mamming

Bei der Chefin des Kaufhauses Strunz war ich die Karla Kolumna, weil ihr Enkel Louis mich amüsanterweise mit ihr verglich. Ich war zwar nicht ganz so rasend und sensationell wie die Journalistin bei Benjamin Blümchen unterwegs, aber zu meiner Ehrenrettung habe ich mich immer bemüht, pünktlich zur Stelle zu sein.

 

Die Ursprünge des Journalismus finden sich schon im Römischen Reich. 1631 gab der Franzose Renaudot die erste Zeitung im modernen Sinne mit dem Namen La Gazette heraus. Er meldete ein Patent auf diese Art der Informationsverbreitung an. Mit der alten Corona-Schreibmaschine, wie oben abgebildet, habe ich zwar nicht geschrieben, aber auf einer ihrer Nachfolgerinnen in jungen Jahren schon. 1887 gründeten die Smith Brothers die Smith Premier Typewriter Company. 

Nach wie vor ist eine Berichterstattung zum Anfassen gefragt

Zeitung
Die Tageszeitung gehört immer noch zu den wichtigsten lokalen Informationsquellen

Allen Unkenrufen zum Trotz lesen laut aktueller Media-Analyse drei von vier Deutschen ab 14 Jahren täglich eine Tageszeitung. Alle Leser, die sich eine glaubwürdige und unabhängige Berichterstattung mit lokalem Themenschwerpunkt auf Augenhöhe und zum Anfassen wünschen, lesen Tageszeitungen. Lokale Berichterstatter berichten über die Geschehnisse in den Städten, Märkten und Gemeinden. Für viele Leute sind die Geschichten, die das Leben vor Ort schreibt, von größerer Bedeutung als das Weltgeschehen, dessen brisante Neuigkeiten man eh immer zeitnah bei den Nachrichten im Radio und Fernsehen hört und sieht. Freilich geht es heutzutage ohne Internet nicht mehr. Aber ohne Zeitungen genauso wenig, denn gerade ältere Leute warten sehnsüchtig auf die Tageszeitung. Mit Computer, Notebook, Tablet und Smartphone ist ein Großteil der älteren Generation noch auf Kriegsfuß. Nur weil die Jugend und das Mittelalter bereits mit den neuen Medien gut zurecht kommt, ist es nach meiner Feststellung so, dass es sich mit der Zeitung genauso verhält, wie mit einem Fotoalbum. Seite für Seite umzublättern wird dem Scrollen am Display immer noch vorgezogen. Ich zum Beispiel habe zwar viele digitale Fotos am PC, USB-Sticks und externe Festplatten gespeichert, aber anschauen mag ich lieber die im guten, alten Fotoalben. Diese Meinung teilen sogar viele junge Leute, die im rasanten Zeitalter der modernen Techniken aufgewachsen sind. Zeitunglesen ist ein Ritual, das zelebriert werden will. Viele lesen ihre Tageszeitung bei einer Tasse Kaffee. Erst dann kann man gut gestärkt und informiert in den Alltag starten.